Stell' dir vor, jemand begrüßt dich mit der Frage: „Welches Klagelied singst du heute?" Was würdest du ihm antworten? Wenn wir ins Gespräch kommen mit Freunden, im Studium oder auf Arbeit, wenn wir die Zeitung aufschlagen, die Medien lesen oder hören, welche Ausrichtungen erleben wir mehr - Dankbarkeit oder Klage? Unsere Empfindungen, unser Denken wird da schon sehr auf das Negative ausgerichtet und dies kann unsere Stimmung stark beeinflussen. Deswegen finde ich es so erstaunlich, dass der Schreiber der Klagelieder trotz negativer Stimmung und herausfordernder Umstände seinen Blick auf die eine Konstante - auf Gott - richtet und mittendrin ein positives Lied anstimmt: „Die Güte des HERRN ist's, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß." Klagelieder 3,22-23
Dieser Monatsspruch hat es in sich. Viele Worte sind in unserem heutigen Sprachgebrauch kaum zu finden. Bilde doch mal je einen Satz mit den Worten Güte, Barmherzigkeit und Treue. Nach einigem Überlegen fiel mir folgendes dazu ein:
- Das gütige Gesicht meiner Oma strahlte Frieden und Liebe aus.
- Wir wollen in unserer Ehe mit unseren „Macken" barmherziger umgehen.
- Ein wichtiges Kriterium, das bei Kontaktanzeigen gesucht wird, ist die Treue.
Gott hat uns versprochen, dass er treu bleibt, trotz aller Boshaftigkeit, die von uns ausgeht. Er hat als Zeichen seiner Treue, Barmherzigkeit und Liebe zu uns den Regenbogen erschaffen. Es ermutigt und freut uns, wenn wir dieses Zeichen der Güte Gottes zu uns am Himmel sehen können. Ich wünsche uns, dass wir trotz aller Klagelieder um uns herum oder sogar in uns den Blick immer wieder erheben und uns der Liebe, Barmherzigkeit und Güte Gottes bewusst werden.
Vielleicht kannst du jetzt eine Minute innehalten und Gott für seine Treue und Barmherzigkeit zu uns danken. Wir haben einen großartigen Gott. Halleluja!
In diesem Sinne, Shalom Eure Sibylle Wilkening