Wen übersiehst du?
Stell dir vor: Du kommst zum Training, freust dich auf dein Team – aber dein Coach sagt: "Du darfst heute nicht mitspielen. Du gehörst nicht dazu." So ein Moment trifft ins Herz. Man fühlt sich ausgegrenzt, abgelehnt, vielleicht sogar beschämt.
In Apostelgeschichte 10 geht es genau um so eine Art von Ausgrenzung – allerdings nicht auf dem Sportplatz, sondern im Glauben und im alltäglichen Zusammenleben. Petrus, einer der engsten Freunde von Jesus, bekommt Besuch von einem Mann namens Kornelius. Kornelius war kein Jude – also nach damaligem Verständnis jemand, mit dem man als gläubiger Jude keinen engeren Kontakt haben sollte. Er war „unrein", nicht dazugehörig.
Doch dann spricht Gott zu Petrus – durch eine Vision und durch diese Begegnung. Petrus erkennt etwas.
"Mir aber hat Gott gezeigt, dass man keinen Menschen unheilig oder unrein nennen darf."
Apostelgeschichte 10,28
Das ist ein Satz mit Sprengkraft. Denn er verändert alles: Petrus versteht, dass Gott keine Menschen ausschließt. Nicht nach Herkunft, nicht nach Religion, nicht nach sozialen Maßstäben. Für Gott gibt es keine Menschen zweiter Klasse. Er sieht jeden Einzelnen – als sein Geschöpf, als jemanden mit Würde und Wert.
Und das gilt auch heute.
Vielleicht kennst du Situationen, in denen jemand an den Rand gedrängt wird. Im Team, wenn der "Schwächste" nie den Ball bekommt. In der Schule, wenn jemand immer allein ist. Oder in der Gemeinde, wenn einer nicht ins Bild passt.
Gottes Botschaft an Petrus ist auch eine Botschaft an uns: Hör auf, Menschen auszusortieren. Fang an, sie mit meinen Augen zu sehen. Augen, die liebevoll sind. Die hinter die Fassade schauen. Die nicht nach Leistung, Aussehen oder Coolness urteilen.
Und deshalb die Herausforderung: Wer ist der "Kornelius" in deinem Umfeld? Wen übersiehst du – vielleicht aus Gewohnheit? Wem kannst du diesen Monat ein Stück Wertschätzung und echte Zugehörigkeit zeigen?
Denn bei Gott ist jeder willkommen. Und wir sind eingeladen, das weiterzugeben.
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