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News

Neues aus dem CVJM Sachsen

"Das hatte ich so nicht gewollt"

Kürzlich hatte mir eine tolle Frau ein Buch in die Hand gedrückt, welches einen ähnlichen Titel trägt. Neugierig fing ich an es durchzublättern. Was sich wohl hinter den Geschichten und Erfahrungen der 11 interviewten Frauen verbirgt? Interessant, da waren auch Gesichter dabei von Menschen, mit welchen ich schon Berührungen hatte oder die in der christlichen Szene bekannt sind. Hatten diese denn auch schon echte Krisen durchlebt, fragte ich mich. Klar, sonst würden sie hier wohl nicht auftauchen.
Noch neugieriger begann ich die kurzweiligen Berichte anzulesen. Ihnen allen gemeinsam ist die Erfahrung mit überraschenden ungewollten Lebensumständen, Schicksalsschlägen und schmerzhaften gesundheitlichen Einschränkungen. Ebenso gemeinsam ist ihnen der offene Umgang mit ihrem Glauben und den verrückt ernsthaften Anfragen an ihn.

Frauen berichten, wie sie nicht auf alle Ereignisse ihres Lebens eine befriedigende Antwort finden und doch strahlen vielen Geschichten eine tiefe Hoffnung aus, das Leben so anzupacken, wie es sich mir heute stellt. Das Buch gibt keine leichtfertigen Antworten oder liefert Patenrezepte, die es gar nicht geben kann. Das Herzensanliegen der Autorinnen dagegen ist, Menschen zu ermutigen, am Leben und Gott festzuhalten, ihn bewusst zu suchen und zu finden. Um Hoffnung und Frieden zu erfahren. Mich ermutigt es, zu erfahren, dass Menschen sich in Krisen nicht aufgeben, sondern Ideen erhalten, sich Herausforderungen stellen zu können, die nicht selbstgewählt und oftmals konträr zu den eigenen Lebensträumen sind.

Und während ich in diese Lebensgeschichten mit eintauche, begegnen mir die Worte Jesu aus dem Markusevangelium „Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt" (Mk 9, 23b). Diese Worte spricht Jesus einem Vater zu, welcher um Heilung seines Jungen bittet. Dieser wiederum entgegnet: „Ich glaube, hilf meinem Unglauben".

Ich darf vertrauen und manchmal ist mein Glaube und mein Vertrauen in den Gott, der heilt und versorgt und … gebrochen. Ich möchte mich jedoch gerne auch mit diesem gebrochenen Glauben an ihn wenden können und dürfen und ebenso gerne Dich dazu einladen.

Und vielleicht bist Du ja auch auf diese Lebensgeschichten neugierig geworden, dann findest Du sie hier: Debora Kuder und Sarina Pfauth: „Das hatte ich so nicht bestellt. Was wir aus Erfahrungen gelernt haben, die wir nie machen wollten." SCM-Haenssler Holzgerlingen 2022 

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Stell Dir vor ...

„Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit …" Galater 5,22-23  

Stell Dir vor, die Früchte auf dem Bild würde es tatsächlich so im Supermarkt geben. Und zwar in der Art, dass Du mehr von dem bekommst, was draufsteht, wenn Du in die entsprechende Frucht reinbeißt. Fände ich mega. Wo würdest Du als erstes zubeißen?

Ich könnte gerade eine Portion Geduld gut gebrauchen, oft fehlt mir auch der Mut zur Sanftheit (Sanftmut). Obwohl das Obstangebot mittlerweile beeindruckend ist im Supermarkt, solche Teile habe ich dann doch noch nicht gesehen. GOOD NEWS: Seit Pfingsten gilt, was Paulus in einem seiner Briefe so formuliert: „Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit …" (Galater 5,22-23). Gott sieht unsere Begrenztheit, weiß, dass wir in diesen Bereichen immer wieder an unseren Grenzen stoßen und Hilfe brauchen. Deshalb gibt er durch Paulus die Zusage: Wenn wir seinem Geist Raum geben in unserem Leben werden diese Früchte wachsen, uns zur Freude und unseren Mitmenschen zum Segen, denn kein Baum ist seine Früchte selber 😉. Frucht braucht mindestens zwei Dinge, um zu wachsen: Kontinuierliche Verbindung zur Versorgung (Wurzel, Stamm, Zweig …) und Zeit. Unser Job ist an Jesus dranbleiben (vgl. Joh 15,5), damit er uns in einen Wachstums- und Reifeprozess schicken kann.

In diesem Sinne wünsche ich Dir eine gesegnete Pfingstzeit mit vielen Wachstum- und Reifemomenten! 

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Willkommen zum PRAYDAY!


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Ich wünsche dir Wohlergehen und Gesundheit!

Monatsspruch Mai:

Ich wünsche dir in jeder Hinsicht Wohlergehen und Gesundheit, so wie es deiner Seele wohlergeht. 3. Johannes 2

Nach vielen Monaten Pandemie sind wir müde. In der aktuellen Krise sind wir weiterhin herausgefordert. Die Medien sind voller schrecklicher Nachrichten. Wir sind zerrissen. Wut, Trauer, Frust, Erschöpfung und auch Angst begegnen uns in der Gesellschaft, im Arbeitsleben und sicherlich auch in der Familie oder bei uns selbst. Ich stelle mir vor, mitten in diesen Gefühlen kommt jemand und wünscht mir nur das Beste, ist freundlich zu mir und meint es gut mit mir:

„In jeder Hinsicht soll es dir gut gehen. Glück und Zufriedenheit sollen deinen Weg begleiten. Du sollst die Schätze bergen, die in dir stecken. Es sei dir Gesundheit gegeben. Erfüllung und innerer Friede finde in deinem Herzen und deiner Seele Platz."

Wow. Das macht etwas mit mir.

Jetzt stell dir vor, DU wärst diese Person, die es gut meint mit einem Gegenüber, die gute Wünsche und Hoffnungen ausspricht, Lichtmomente bringt. Das ist bei guten Freunden und Familie bestimmt einfach. Doch wie sieht es gerade beim Rest der Welt aus? Bei Menschen, die in dir Frust auslösen? Bei jemandem, dem du lieber die Pest an den Hals wünschst?

Ertragt einander in Liebe" (Eph.4,2) ist aktuell oftmals eine große Herausforderung. Manchmal reicht es eben nur zum „Ertragen" oder gerade so zur Duldung der anderen mit allen Besonderheiten – auch wenn es schwerfällt. Vielleicht hilft eben gerade da diese Brille der Liebe, Lichtbringer oder Hoffnungsträgerin auch für die zu sein, die wir schwierig finden. Jedenfalls wünsche ich dir den Mut dazu, es zumindest zu versuchen.

Und ich wünsche dir in jeder Hinsicht Wohlergehen und Gesundheit, so wie es deiner Seele wohlergeht. 

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Das Grab ist leer!

Monatsspruch April:
Maria von Magdala kam zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen.
Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte.

Johannes 20,18 (Einheitsübersetzung)
 

Maria lief zum Grab und glaubte ihren Augen nicht. Es war leer…

Wie oft haben wir den Blick im Alltag und wir trauen unseren Augen nicht, weil wir eine andere Erwartungshaltung hatten. Wir kommen ganz schwer damit zu recht, wenn etwas anders ist und wir uns gedanklich und situativ darauf einstellen müssen. Wir sind traurig, verärgert oder wir müssen erst wieder von jemandem aufgefangen werden.

So erging es Maria, als sie vor dem offenen Grab stand. Sie war völlig aufgelöst und traurig, dass der Fels offenstand und keiner mehr darin lag. Sie war ganz allein, einsam und es war dunkel und kalt an diesem Morgen. Sie rennt verwirrt zu den Jüngern zurück. Nun gehen sie zusammen zum Grab und auch die Jünger trauen ihren Augen nicht. Jesus hat das Grab verlassen. Maria geht die Kraft aus und sie bleibt am Grab. Sie trauert und versteht nicht, was geschehen ist. Sie sieht mit ihren Augen, dass Jesus nicht im Grab liegt und hat in ihrem Herzen Erinnerungen und schwere Trauer. Für die Botschaft des Lebens kann sie deshalb ihr Herz und ihre Augen nicht öffnen, als der Auferstandene vor ihr steht. Wir kennen es alle, wenn die Tränen in den Augen stehen und wir verweint nur noch verschwommen sehen. Der Blick ist nicht mehr klar.

Ich glaube, der Text soll uns vor Augen führen, einen klaren Blick zu behalten. Sich von äußeren Einflüssen nicht diesen Blick trüben zu lassen. Sich auf das Wort Gottes 100% zu verlassen, um ganz klar das zu sehen, was uns Gott eigentlich sagen und zeigen möchte. 

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Hört nicht auf zu beten!

Monatsspruch März: 

Hört nicht auf, zu beten und zu flehen! Betet jederzeit im Geist; seid wachsam, harrt aus und bittet für alle Heiligen. Epheser 6,18

Mich hat das Wort „ausharren" bewegt. Wo erlebe ich das in meinem Alltag, auf etwas beharrlich zu warten und mich für etwas mit Geduld einzusetzen? Auf Anhieb denke ich, dass ich wenig Geduld habe, alles muss schnell gehen… aber dann fällt mir doch etwas ein. Wenn ich z.B. an Ehepaare denke, die zur Beratung kommen. Hier ist es oft nötig, im Gebet dran zu bleiben und das tun wir gerne, auch wenn es nicht heißt, dass dies immer zum nötigen „Erfolg" führt. 
Wir lesen gerade das Andachtsbuch von Open doors „Mit Jesus im Feuerofen". Hier hat uns eine Geschichte von G. Hamm sehr beeindruckt. Die möchte ich mit euch teilen, da sie auch vom harren im Gebet berichtet: 

„Auch in Russland wurde dem Gebet ein großer Widerstand entgegengesetzt. Der Teufel weiß nur zu gut, dass betende Menschen siegreiche Menschen sind. Eines Tages wurde ich mit 30 anderen Brüdern in Moskau verhaftet. Wir wurden auf den Polizeiposten gebracht und in einen eiskalten Raum gesperrt. Es war kurz vor Weihnachten und wir dachten, dass wir bis dahin kaum wieder zu Hause wären. Sich zu beklagen nütze nichts, sagte ein Bruder und forderte uns auf: „Wir wollen beten." Wir knieten alle auf dem kalten, harten Boden nieder. Es folgte eine Gebetsstunde voller Wunder. Der Polizist stellte sich vorerst taub, doch dann fragte er: „Was seid ihr für Fanatiker? Wie könnte ihr es wagen, auf dem atheistischen Polizeiposten zu beten?" Darauf folgte ein langes Gespräch. Später kam ein Offizier und sagte uns: „Wir wissen nicht, was wir mit euch machen sollen. Sperren wir einen von euch ein, wird er einen anderen Gefangenen bekehren. Sperren wir zwei ein, werden sie zwei andere bekehren. Geht nach Hause, so stört ihr uns nicht mehr." Und er hatte Recht. Das Gebet gibt Kraft und öffnet Türen. Wenn es keine Gefängnistüren öffnet, so öffnet es wenigstens die Herzenstüren der Menschen im Gefängnis. Welch eine mächtige Waffe! Benutzen wir sie?!" 

Ich bin gespannt ob wir am Ende des Monats auch von Gebetserhörungen berichten können. 😊 
Shalom Eure Sibylle Wilkening
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Faszination Leben

„Höre, so wirst Du leben...", so ein biblisches Prophetenwort. Wie laut, deutlich und durchdingend muss eine Stimme sein, dass ich sie wirklich wahrnehme? Welchen Stimmen in und um mich herum schenke ich Gehör, nehme deren Botschaft zu Herzen und frage nach dem Mehrwert für mich und mein Umfeld?

Der Prophet Jesaja fordert dazu auf, der Botschaft Gottes Gehör und Glauben zu schenken. Er prophezeit den hörenden Menschen wahres Leben. Wow! Davon möchte ich auch etwas erleben. Echtes Leben wie Gesundheit, Heil und Heilung, Fairness, Frieden, Solidarität und Freiheit. Leben heißt, sich selbst und andere als wertvoll zu achten und sich und anderen eine Bedeutung zuzusprechen.

Lebendigkeit und Faszination statt Langeweile. Dr. Siegfried Zimmer beschreibt die Faszination in der Abgrenzung zu Langeweile als eine besondere Lebensdimension. Aufmerksam lausche ich seinen Erkenntnissen zur Ökumenischen Hauptamtlichentagung 2022. Nicht zuletzt seine warmherzige und menschenfreundliche Art machen mich neugierig und ich schenke ihm Glauben. Die faszinierende Neugierde öffnet uns fürs Leben. Das tiefe Ja Gottes zu uns Menschen als seine Gegenüber schenkt uns den Blick für den anderen, für das Miteinander in unserer Gesellschaft und in Gemeinschaften.

Wie wertvoll ist es, wenn wir uns auf die Wurzeln und Werte des christlichen Abendlandes besinnen. Darin findet sich so viel Lebenssinn. Und diesen brauchen wir in diesen Tagen mehr denn je. Ein solcher Ankerpunkt macht es mir und uns leichter, mit unterschiedlichsten Meinungen und Positionen umzugehen, einander zu respektieren und sich gegenseitig auch kritisch hinterfragen zu können.

„Hört, so werdet ihr leben. Denn selig ist, wer mein Wort hört und tut" heißt es in einem vertonten Lied zu Jesaja 55,3. Ich lade Dich ein, ganz Ohr zu sein für göttliche Inspirationen. Die Bibel ist hierfür eine fantastische Fundgrube. Und ich wünsche Dir den Mut, diesen Segensspuren zu folgen. 

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Komm und sieh!

Monatsspruch Januar:
Jesus Christus spricht: Kommt und seht!
Johannes 1,39

Was mich an Jesus sehr fasziniert, ist seine Art Menschen zu begegnen. Er ist kein raffinierter Seelenfänger, der irgendwie versucht Leute von sich zu überzeugen, sondern lädt Menschen zur Weggemeinschaft ein. Er spielt dabei mit offenen Karten, macht ihnen nichts vor. Das ist manchmal irritierend, aber auf diese Weise entsteht Vertrauen, der wichtigste Baustein für gelingende Beziehungen.

Die Aufforderung „Kommt und seht!" steht dafür exemplarisch. Sie stammt aus der Geschichte, die uns erzählt, wie sich die ersten Jünger mit Jesus auf den Weg machen. Gleich in der ersten Begegnung haben sie eine Frage an Jesus: „Rabbi – das heißt übersetzt: Meister -, wo wirst du bleiben?" (Johannes 1,38). In der Frage geht es um mehr als die Unterkunft, auf die sie sich einstellen müssen. Dahinter steckt die Frage: Was erwartet uns bei dir? In der Antwort stellt Jesus kein werbendes Programm vor, versucht sie nicht mit schönen Worten zu überreden, sondern lädt sie ein: Kommt und seht! Eine doppelte Einladung:

Kommt!
Macht euch auf den Weg mit mir. Traut euch, neue Schritte zu wagen. Lasst euch auf meine Nähe ein. Das geht nicht, ohne gewohnte Wege zu verlassen und Vertrauensvorschuss.

Seht!
Jesus sucht keinen blinden Gehorsam, sondern Menschen, die genau hinsehen, die aufmerksam beobachten, was sich durch Jesus und mit Jesus verändert. Vertrauen kann nur durch eigene Erfahrungen und Beobachtungen wachsen.

Ich möchte diese Worte als persönliche Einladung von Jesus am Anfang dieses neuen Jahres hören: Komm und sieh!
Such neu meine Nähe und mach dich bewusst mit mir auf den Weg. Schau genau hin, um zu entdecken, was ich dieses Jahr an dir, mit dir und durch dich tun will.

In diesem Sinne wünsche ich uns miteinander viele ermutigende und inspirierende Momente der Weggemeinschaft mit Jesus. 

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Freue dich und sei fröhlich!

 Spontane Besuche sind nicht so mein Ding. Ich brauche Vorbereitung. Oft genug herrscht das Chaos, geputzt sollte sein, eingekauft und alles für die Gäste bereit. Schnell mal noch ein paar Dinge ins Arbeitszimmer geschmissen, da schaut eh keiner rein. Ich will mich ja von der besten Seite zeigen. 

Zusammenziehen ist eine ganz andere Hausnummer. Da kann man nicht mehr so viel verstecken. Raum und Leben werden geteilt. Da braucht es Absprachen, Kommunikation, Kompromisse, Zuständigkeiten und so vieles mehr. Wenn du dich allerdings auf die Person, mit der du zukünftig deinen Wohnraum teilst, richtig sehr freust, rücken alle Bedenken in den Hintergrund. Endlich Nähe genießen, gemeinsam Zeit verbringen, am Leben Anteil haben, Alltag teilen.

Freue dich und sei fröhlich, du Tochter Zion! Denn siehe, ich komme und will bei dir wohnen, spricht der Herr. Sacharja 2,14

Die Freude liegt schon im Warten auf eine Ankunft. Ich erlebe oftmals Advent nicht mehr als aufregende, geschweige denn fröhliche Wartezeit. Die Sehnsucht auf den Heiligen Abend, auf das große kleine Wunder ist verschüttet durch funkelndes Weihnachtsmarktgetöse, Einkaufsstress, zahlreiche Events und Adventsfeiern, Organisieren müssen und Listen abarbeiten. Trotzdem fühle ich den Ärger und Frust über die vielen Dinge, die im Moment nicht gehen, weil die Pandemie so viel Raum in unserem Leben einnimmt.

Auch für uns heute gilt – Gott will bei uns wohnen. Mittendrin, mitten im Alltag, mitten im Leben und auch mitten im Frust.

Ein komischer Gedanke vielleicht, aber durch das „vieles geht nicht" wurde auch zwangsweise ein Raum geschaffen, in dem Warten und Sehnsucht wieder Platz haben könnten. Ich habe vor Kurzem eine Karte im Briefkasten gefunden. Auf den ersten Blick war ich verwirrt, weil sie einfach nur weiß war. Keinesfalls – im richtigen Licht und mit einem anderen Blickwinkel konnte man lesen: Ich bin immer da – Gott.

Manchmal musst du hinschauen.
Sonst siehst du nichts.
Manchmal musst du lauschen.
Sonst hörst du nichts.
Die grellen Bilder, die schrillen Töne, liegen mir nicht.
Ich komme leise.
Liebe kommt immer leise.
Schließ alle Sinne auf!
Schließ dein Herz auf!
Dann bin ich da.
Und bleibe.

(Postkarte von gott.net)

Ich wünsche uns diesen anderen Blickwinkel auf diese Zeit, dass
…die Möglichkeiten nicht unter all dem Frust begraben werden.
…das Warten und die Sehnsucht im Advent Raum nehmen dürfen.
…die Freude auf eine großartige Wohngemeinschaft in uns wachsen kann.

Fröhliche und freudige Momente des Wartens wünscht
Lydia
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Ich möchte gerne warten!

Monatsspruch November:
„Der Herr aber richte eure Herzen aus auf die Liebe Gottes und auf das Warten auf Christus."
2. Thessalonicher 3,5

„Ich möchte gerne warten. Ich liebe das." 
Als Kind hatte ich immer den Eindruck, meine Mutter geht mit genau diesem Vorsatz in die Welt hinaus. Kennt ihr das?
Meine Mutter war überall immer mindestens eine halbe Stunde zu zeitig zugegen. Beim Arzt, beim Amt, beim Elterngespräch. Bei Geburtstagen die ersten zu sein und dann diese Phase abzuwarten, bis wirklich die Gäste kommen – oh wie ich das gehasst habe. 

Überhaupt: Warum ging meine Mutter mit dem Vorsatz irgendwo hin, warten zu wollen? Dieser Vorsatz hat mich als Kind immer genervt. Vielleicht auch ein Grund, warum ich heute immer ziemlich knapp dran bin bei meinen Terminen? Ich gebe es zu, warten ist nicht meine Stärke. Aber ich habe Erfahrungen damit. Wartezimmer kannte ich in und auswendig. Ich kann euch heute noch erzählen, wo im Wartezimmer meines Kinderarztes sich die Tapete abwickelte, wo die Spinnen saßen und welche Stifte in der Mal-Ecke angeknabbert waren. Ich habe meine Umgebung wirklich gut erkundet. 

Der Monatsspruch bittet darum, dass unser Herr Jesus unsere Herzen auf die Liebe seines Vaters und auf das Warten auf ihn ausrichte. Ich gebe zu, ich habe meine Probleme mit Warten und sicherlich bin ich in unserer schnelllebigen Gesellschaft nicht alleine damit. Wie gut ist da dieses Anliegen von Jesus, darum zu bitten, dass sich unser Herz auf das Warten ausrichte. Wir wissen im Glauben: Wenn das Herz dabei ist, dann erst sind wir wirklich mit bei einer Sache. 

Diese Wartezeit zu einem Herzensanliegen zu machen bedeutet für mich:
Bewusst auch meinem Herrn Zeit einzuräumen, in der ich auf ihn warte. Auf sein Reden zum Beispiel, oder auf das Entdecken des Handelns Jesu, was mir sonst verborgen bliebe. Wenn wir seine Nähe suchen, wird er uns all die interessanten Ecken im Wartezimmer zeigen und wir werden seine Liebe und sein Licht mehr und mehr in unserem Leben entdecken.

Fröhliches Warten wünsche ich euch!

Euer Mathias. 

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Aufeinander achten

Im Sport funktioniert ein Team nur, wenn aufeinander geachtet wird. Wenn ich den Blick habe, wer gerade frei ist, um den Ball abzuspielen. Wenn ich sehe, wer kurz vor dem Tor ein Zeichen gibt und ich einen direkten Laufpass in die Lücke spiele und es kommt zum entscheidenden Tor. Ein Team achtet auf seine Mitstreiter und spornt sich an, wenn es gerade nicht so läuft. Nur so kommt man gemeinsam zum Sieg.

Wenn wir jedoch in unseren Alltag blicken, gibt es viele Momente, in denen jeder nur an sich denkt. Wir stehen an der Kasse mit einer kleinen Packung Schokolade und einem Getränk. Vor uns wird ein ganzer Einkaufswagen ausgepackt und hinter uns gedrängelt. Ab und an bekommt man den Wagen an die Ferse gefahren und man dreht sich um und versucht freundlich zu lächeln. Jeder achtet auf sich und nimmt sein Umfeld kaum war.

Lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken. (Hebräer 10,24)

Wie wäre es denn, wenn sich jeder diesen Vers zu Herzen nimmt und auf andere achten würde? Wenn wir uns in Liebe begegnen und uns gegenseitig ermutigen. Wären wir nicht einige Sorgen im Leben los? Vielleicht hätten wir weniger schlechte Laune und müssten weniger Menschen trösten, die enttäuscht worden.

Ich möchte dich heute ermutigen, diesen Vers zu Herzen zu nehmen. Begegne deinen Mitmenschen in Liebe und Barmherzigkeit. Biete ihnen deine Hilfe an der Kasse an, den Wagen mit auszuräumen, auch wenn du nicht vorgelassen wirst. Ermutige deine Teamkollegen, wenn sie über sich und andere enttäuscht oder nicht in Topform sind.

Tanke bei deinem Hauskreis, oder den Gottesdiensten ganz bewusst in dieser Gemeinschaft auf und sei dir bewusst, dass Gott unter uns ist.

Dann werden, wie es in diesem Vers steht, gute Werke entstehen. 

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Die Macht der Worte

Es ist weit nach 23:00 Uhr. Alle Teens sollten schon längst in ihren Zelten verschwunden sein und fröhlich schlafen. Da sind aber diese zwei Mädchen, die sich so sehr gestritten haben, dass keine die andere an ihrer Seite im Zelt dulden kann. Also müssen wir das dringend noch klären. Plötzlich fällt im Gespräch ein Satz: „Ich bin immer nur schlecht." Das stimmt doch überhaupt nicht, wie kommst du darauf?" frage ich irritiert nach. „Doch, mein leiblicher Vater hat zu mir gesagt, ich bin nichts wert, ich bin schlecht." Bähm, das ist wie ein Schlag ins Gesicht. Da gibt es diese beste Freundin, der sie so viel bedeutet. Da gibt es liebende Adoptiveltern. Da gibt es Mitarbeitende im Camp, die allen Teens immer wieder predigen, dass sie geliebt sind. Völlig egal. Denn da gibt es diesen einen Satz, der sich in eine kleine Seele gebrannt hat.

Wieder wird mir schlagartig bewusst, welche Macht Worte haben können. In unseren CVJM erleben wir Kinder und Jugendliche, die oftmals mit vielen negativen Worten aufwachsen, die zu ihrer Realität geworden sind. Auch wir merken manchmal, dass ein negativer Satz viele gute Dinge des Tages zerstören kann. Wer von uns kennt nicht auch solche Sätze, die sich in ein Leben gebrannt haben? Sie wegzuradieren oder zu überschreiben, ist harte Arbeit.

Ich sage euch: Am Tag des Gerichts werden die Menschen Rechenschaft ablegen müssen über jedes unnütze Wort, das sie geredet haben. Eure Worte sind der Maßstab, nach dem ihr freigesprochen oder verurteilt werdet. Matthäus 12, 36 & 37

Worte haben Macht. In Jakobus 3 lesen wir, welche Macht die Zunge hat. Dort wo die Zunge einen Waldbrand entzündet hat, ist es kaum möglich, diesen mal eben schnell wieder zu löschen. Ich finde den Vergleich interessant, weil es etwas Abstraktes in ein Bild verwandelt, bei dem wir uns das Ausmaß des Schadens tatsächlich auch vorstellen können.

Gleiches Camp, Morgenandacht. Ein Mitarbeiter stellt sich vor die Teens und sagt zig Mal immer wieder diesen einen Satz: „Jesus liebt dich, egal, ob du das spürst oder nicht." – Die Teens haben sich diesen Satz gemerkt. Er fällt mehrmals im Camp immer wieder. Manchmal braucht es das Lernen von „guten" Sätzen. Und dazu braucht es gute Gelegenheiten, solche Sätze in das Leben der Kinder und Jugendlichen zu sprechen. Danke für euren Dienst.

Ich jedenfalls wünsche uns den Mut, ehrlich zu sein und an Stellen, wo unser Mund schneller als der Kopf war, das Gespräch zu suchen und um Verzeihung zu bitten.

Ich wünsche uns auch, dass wir den Kindern und Jugendlichen unserer Arbeit und unserer Welt mit Wertschätzung entgegentreten können und ihnen gute Worte in ihr Leben pflanzen.

Seid ein Segen für diese Welt. 

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Alles wunderbar!

Klick auf die Krone!
Wir wollen als CVJM junge Menschen nicht zuletzt auf das Leben vorbereiten. Ich spreche hier nicht von dem, was Schulen und Ausbildungsstätten an Bildungsauftrag übernehmen. Lasst es mich an einem Beispiel verdeutlichen. Ich erzähle euch von einer Freundin und bevor Fragen aufkommen: Diese Geschichte ist nicht erfunden, sondern wirklich war.

Meine Freundin ist in Mecklenburg auf einem Dorf geboren. Sie hatte bei der Bahn gelernt und einen guten Job. Mit ihrem Mann gründete sie eine Familie, bekam zwei Kinder und sie bauten ein Eigenheim. Ab dann wurde das Leben aber ein besonderes. Als erstes erlitt meine Freundin eine Lungenembolie, die sie aus ihrem Job katapultierte. Es war eine besondere Herausforderung, dann wieder ins Leben zurückzufinden. Ihr Mann lernte in dieser Zeit eine andere Frau kennen und lieben und verließ meine Freundin, welche nun mit zwei Kindern und einem Schuldenberg vom Hausbau allein dasaß. Sie verkaufte das Haus, rappelte sich auf und stieg ins Versicherungsgeschäft ein. Die erste Firma, bei der sie arbeitete, war aber nicht nett zu ihren Kunden und bald schon konnte sie sich nicht mehr damit identifizieren, was sie den Menschen da verkaufte.

Es ging weiter. Sie gründete mit einem Partner eine eigene Agentur. Nach anfänglichen Erfolgen kam es schnell dazu, dass der Partner immer mehr Raum nahm und es Unregelmäßigkeiten bei den Finanzen gab. Immer öfter flossen Gelder nicht an meine Freundin, die hätten kommen müssen. Privat stellte sich eine neue Beziehung ein. Zwischendrin baute meine Freundin eine Gemeinde in Rostock mit neu auf mit einer Pastorin, zu der sich auch eine sehr enge Freundschaft entwickelte. 

Die Jahre gehen ins Land, die gemeinsame Versicherungsagentur wird immer schwieriger. Die liebgewonnene Pastorin bekommt Krebs. Die Tochter des neuen Mannes gebiert ein totes Kind. Die Eltern sterben, der Mann erleidet einen Schlaganfall, verliert danach seinen Bruder, die Schwiegermutter wird dement. Die liebgewonnen Leih-Enkelkinder ziehen aus Rostock fort und so sitzt meine Freundin nun sehr einsam mit vielen Problemen zu Hause. Ein Oberschenkelhalsbruch im fortgeschrittenen Alter ist nicht cool und sorgt dafür, dass auch Wanderungen und andere Hilfsmittel, die ein wenig Kraft zurückgeben, nicht mehr möglich sind. Ich erzähle von einem ganz normalen Leben. Ich erzähle von einer starken Frau, die sich durch die „Achs", die es im Leben gibt, durchbeißt. Manchen erinnert ihre Geschichte an Hiob – dieses krasse Buch aus der Bibel.

Wir müssen uns keinen Illusionen hingeben: Unter jedem Dach gibt es mindestens ein Ach. Vielleicht nicht so gebündelt wie bei meiner Freundin aus Rostock, aber leicht ist kein Leben auf dieser Erde. Und wir müssen uns auch mit Jesus nichts vormachen: Eine Beziehung zu ihm schützt uns nicht vor all dem Leid. Meine Freundin ist das beste Beispiel. Sie hat den Herrn Jesus leidenschaftlich lieb. Ebenso mag sie Menschen. Geholfen hat ihr das nicht auf den ersten Blick. Die Schläge des Lebens blieben ihr deswegen nicht erspart.

Aber genau darauf bereiten wir im CVJM junge Menschen vor. Und das, was wir dabei tun dürfen, ist ein Privileg: Wir dürfen den Menschen eine Partnerschaft mit dem Gott anbieten, der all das Leid sieht und sagt: „Ich weiß". Wir dürfen sie mit keinem geringeren bekannt machen als mit Jesus, der die Krone trägt. Diese Krone, die nicht in erster Linie eine goldene Königskrone ist, sondern eine Krone des Leides, eine Krone des Verrates, eine Krone der Verletzungen, wie mein Freund Davee in seinem Song „Krone" sagt. Jesus begleitet uns in unserem Leben und versteht uns. Gott sitzt nicht irgendwo in der Ferne mit viel Macht. Vielmehr ist er nah, mitfühlend, aushaltend. Es ist viel leichter, einen Rat von jemandem anzunehmen, der mich mit Verständnis und Liebe begleitet, als mir Machtwörter von fernen Institutionen ins Leben sagen zu lassen. Das erachte ich als die wohl beste Vorbereitung für ein Leben. Dann kann es auch so werden, wie das meiner Freundin. Wenn ihr sie fragt, wie ihr Leben so ist, kommt ein Wort als erstes: Wunderbar! Mit ihrem Herrn hat sie neben all dem Leid schon viele, viele Wunder erleben dürfen und das ist wunderbar!

Amen 

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beGEISTert

 Begeisterung ist eine besondere Gabe. Es gibt Menschen, die sind leicht zu begeistern. Im besten Fall steckt diese Begeisterung auch andere an. Oftmals sind es die stärker initiativen Typen. Sie sind häufig mit einer Spur mehr Optimismus gesegnet. Doch kein Grund, um neidisch zu werden, denn…

Glücklicherweise ist der Geist Gottes nicht nur einem Typ Mensch zugesagt. Er nimmt Wohnung in jedem Christen und jeder Christin. In den letzten Wochen und Monaten habe ich mich immer wieder mit diesem Geist Gottes beschäftigt, welcher uns an Jesu Stelle gegeben ist.
Auf der Suche nach Bildern für den Geist Gottes in der Bibel entdecken wir ihn u.a. als Wind, Feuer und der Taube als Symbol des Friedens. Seine Wirkung ist gewaltig und friedsam zugleich.
BeGEISTerung und tiefen Frieden: ja, das wünsche ich mir von Herzen für uns als CVJM, für mein Umfeld und für mich selbst. Ein alter Kirchenvater, Aurelius Augustinus, sagt: „In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst."

Ich möchte Dir von einem Experiment erzählen: In einem Kernteam mit acht Personen haben wir uns für acht Monate getroffen. Inspiriert durch Erweckungsgeschichten, bei welchen der Geist Gottes viele Menschen gleichzeitig inspiriert hat, sind wir immer wieder auf den Schlüssel dazu, das Gebet, gestoßen. Wir haben gebetet und Gott gefragt, wie wir dieses Jahr Pfingsten zu Pfingsten werden lassen können. Entstanden ist die Idee eines PRAYDAY. Aus uns acht wurden 30 Mitarbeitende. Gemeinsam haben wir zu Pfingsten Abendmahl gehalten, die Vergebung Gottes empfangen und erlebt, wie Gott Gemeinschaft unter uns stiftet. Und wir haben zu einer PRAYTIME für zwei Stunden einen Gebetsgottesdienst als öffentlichen Raum gestaltet, mit der Herzensbitte an Gott, dass er seinen Geist über uns ausgießen möge.
Nicht wenige wurden besonders berührt von dieser für sie spürbaren Gegenwart Gottes. Andere waren einfach mit dabei. Für mich war dieser Tag, ja der ganze Weg bis dahin, ein Geschenk Gottes. Ich durfte erfahren, wie ich selbst ein Stück mehr abnehmen durfte, damit Gott mehr Raum in meinem Leben und das von anderen nimmt. Ähnlich wie es der Täufer Johannes beschreibt.
Gottesbegegnungen sind so vielfältig, wie wir Menschen sind. Mein Wunsch an Dich ist, dass Du diesem Gott begegnest und er Raum in Dir nimmt. Liebe, Freude und Frieden sind konkrete Zeichen dafür.

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Ich kann nicht schweigen?!

Öffne deinen Mund für den Stummen, für das Recht aller Schwachen! Sprüche 31,8

Es sind Worte einer Mutter an ihren Sohn. Er ist König und kann damit aus den Vollen schöpfen. Der Ratschlag seiner Mutter lautet: Setz deine Macht und Möglichkeiten für Menschen ein, die sich nicht selbst Gehör verschaffen können. Schweige nicht, wenn Schwachen Unrecht widerfährt.

Ich bin kein König, aber ganz klar: Ich gehöre zu den sehr privilegierten Menschen auf dieser Erde. Ich habe Möglichkeiten, von denen andere nur träumen. Ich möchte die deutliche Aufforderung des Monatsspruch hören und fragen:
  • Wer sind in meinem Umfeld die Stummen und Schwachen?
  • Wie kann ich mich für sie einsetzen?

Aktuell bewegen mich sehr die Bilder aus Indien. Aber ich muss nicht einmal so weit schauen, um Menschen zu entdecken, die meine Stimme und Möglichkeiten brauchen:

  • Das beginnt im ganz Kleinen, im persönlichen Umfeld: Ich kann die unterstützen, die in die Enge gedrängt werden, oder deren Anliegen untergehen im Kampf um die Aufmerksamkeit. Das gilt in der eigenen Familie, wie beim Zoommeeting der Klassenkameraden oder Arbeitskollegen.
  • Ich denke besonders an die Kinder und Jugendlichen in schwierigen sozialen Verhältnissen, die sowieso zu den Verlierern dieser Gesellschaft gehören und in der aktuellen Situation zusätzlich leiden und abgehängt werden. Danke an alle, die ihnen eine Stimme geben durch Zuhören und die sich einsetzen für ihre Bedürfnisse und Anliegen.
  • Ich darf beten und mich zum Fürsprecher für Menschen machen, die aktuell besonders herausgefordert und geschwächt sind.
  • Ich kann sinnvolle Petitionen unterschreiben.
  • Ich kann in einer Diskussion ein gutes Wort einlegen für jemand, der einen Fürsprecher braucht.

Heute möchte ich Gott danken, für viele Möglichkeiten, die ich habe und ich möchte die Verantwortung neu wahrnehmen, die sich daraus ergibt. 

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Darum verliere nicht den Mut!

 Der März fühlte sich in diesem Jahr eher wie April an, quasi ein „wetterliches" Auf und Ab. In der einen Ecke Sachsens liegt immer noch Schnee, andere haben sommerliche Temperaturen. Gleichwohl fühlt sich auch der Rest des Alltags gerade ähnlich an. Der Begriff „mütend" hält Einzug. Die Menschen sind unterschiedlicher Meinung, wie die aktuelle Lage einzuschätzen sei. Einzelne versuchen bewusst, vor allem die positiven Dinge in den Blick zu nehmen. Andere erleben unglaublich Schweres und Trauriges. Vieles zerrt und zehrt weiterhin. Ein sehr gemischter Strauß an Gefühlen.

„Darum verliere ich nicht den Mut. Die Lebenskräfte, die ich von Natur aus habe, werden aufgerieben; aber das Leben, das Gott mir schenkt, erneuert sich jeden Tag. Die Leiden, die ich jetzt ertragen muss, wiegen nicht schwer und gehen vorüber. Sie werden mir eine Herrlichkeit bringen, die alle Vorstellungen übersteigt und kein Ende hat. Ich baue nicht auf das Sichtbare, sondern auf das, was jetzt noch niemand sehen kann. Denn was wir jetzt sehen, besteht nur eine gewisse Zeit. Das Unsichtbare aber bleibt ewig bestehen."

2. Korinther 4, 17+18

Diese Zeilen stammen aus einem Brief des Paulus an die Christen der griechischen Stadt Korinth. Paulus musste damals viel Spott, Hass und körperliche Gewalt aushalten. Trotz dieser Anfeindungen und seiner gesundheitlichen Herausforderungen klingt seine Zuversicht durch. Tief in seinem Inneren verankert war die Gewissheit: wie Jesus Christus von den Toten auferstanden ist und lebt, habe auch ich bei Gott eine Zukunft.

Wie viele schlechte und zweiflerische Tage Paulus hatte, kann ich schwer erahnen. In unserer aktuellen Krise lassen sich die Tage, Wochen und Monate ebenfalls unterschiedlich leicht oder schwer aushalten. Vielleicht bist du jemand, der oder die in dieser tiefen Zuversicht jeden Tag neu angehen kann. Vielleicht fällt es dir leicht, Schweres zu ertragen, deine Hoffnung und deinen Glauben hochzuhalten. Vielleicht überkommt dich aber auch manchmal das Gefühl der Perspektivlosigkeit oder des Zweifels. Vielleicht bist du müde, vielleicht kämpfst du, vielleicht bist du wütend, vielleicht auch traurig. Ich bin dankbar, dass auch die Bibel Gefühle, (Glaubens-)Hochs und Tiefs nicht verheimlicht. Damals war die Zeit rund um Ostern voller Menschen mit unterschiedlichen Gefühlen. Ganz normale Menschen, mit ganz normalen Gefühlen und Unsicherheiten. Sie hatten alle ihren Platz.

Der Theologe Eberhard Jüngel sagte einmal folgenden Spruch zu Ostern:

„Das unterscheidet Ostern von einem Osterspaziergang, Spaziergänge ändern nichts. Sie enden in der Regel genau da, wo sie anfingen. Ostern hingegen ist ein Aufbruch ohne Ende."

Ich wünsche dir, dass du mit deinen Gefühlen nicht nur spazieren gehst, sondern sie dich dazu bewegen, dich mit dem Gott der Bibel auseinander zu setzen. Dass du um diesen Aufbruch ringst. Dass deine Hoffnung wächst und dich durch herausfordernde Tage trägt. Dass in deinem Herzen Ostern wird und bleibt.

Egal, ob sich gerade eher dein Kopf oder dein Herz schwertut – ich will es dir zurufen:

„Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden."
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Wem gebe ich meine Herzens-Stimme?

Sicher ein zu bedenkendes Thema in diesem Superwahljahr. Auch wenn ich an die vielen hitzig geführten Debatten zum allgegenwärtigen Thema der Pandemie und deren Bekämpfung denke, ist dieser Satz nachdenkenswert. Im Alltag höre ich viele Stimmen - morgens vielleicht schon den Wecker, der mich mit einem Lied weckt oder die Stimme des Partners „Es ist schon so spät!" oder die der Kinder „Ich würde gerne mal wieder in die Schule gehen". Weiter geht es mit vielen Stimmen im Radio, von Kollegen, im Chat ... und die verschiedenen Nachrichtendienste tun ihr Übriges, um mich zu beschäftigen.

Stimmen, die ich höre, beeinflussen meine eigene Stimme, meine Gedanken, meine Emotionen und Motivationen. Entscheide ich eigentlich noch selbst, wem ich meine Stimme gebe, wem ich Vertrauen schenke? Was spricht der Wochenspruch: „Heute wenn ihr seine Stimme hört, verstockt eure Herzen nicht" hier an. Im Zusammenhang spricht der Text vom Zustand unseres Herzens. Was sich doch so alles in unserm Herzen findet, u.a. auch Unglauben. Gehen wir mit Hebr. 3 zu den Texten aus dem Alten Testament, so finden wir das Volk Israel in einer sehr herausfordernden Situation. Sie sind in der Wüste unterwegs und es ist heiß, sogar sehr heiß. Der Mund wird trocken und sie sehnen sich verzweifelt nach Wasser und Erfrischung. Sie beginnen zu murren und zu klagen: „Warum Gott…., wäre es nicht besser gewesen…, warum tust du nichts…". Mose und Aaron gehen deshalb ins Gebet und bitten Gott. Wunderbar, Gott erhört und schenkt ihnen jeweils das, was sie brauchen, in diesem Fall ist es Wasser.

Gott fragt sein Volk damals und auch uns heute z.B.: „Habe ich euch nicht immer versorgt? - Warum vertraut ihr mir nicht? - Warum habt ihr euer Herz, eure Stimme, eure Gedanken, Emotionen und Motivationen dem Unglauben gegeben, der Verzweiflung, Anklage und Hoffnungslosigkeit …?"
Gott macht es Mühe, wenn wir ihm nicht vertrauen. Er hat uns in seinem Wort viele Verheißungen gegeben. Da hören wir seine Stimme und sie ermutigt uns, wie z.B.: 1. Petr. 5,7 „Alle eure Sorge werft auf ihn, denn er sorgt für euch".

Ich wünsche uns in diesen besonderen Tagen, dass wir unsere Herzen nicht verschließen oder verhärten, sondern auf Gottes Stimme bewusster hören. Ist uns eigentlich immer klar, wem wir unsere Stimme und unsere Gedanken anvertrauen?
Ich will meine Stimme, mein Herz eindeutiger dem lebendigen, vertrauensvollen und liebenden Gott-Vater geben und seiner Stimme, seinen Verheißungen vertrauen - bist du dabei?
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Das Wunder der Barmherzigkeit

heart-3147976_960_720 pixabay Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist! (Lukas 6,36)

 JAHRESLOSUNG 2021

Eines der schönsten Momente in der Jugendarbeit ist für mich, wenn junge Menschen entdecken, was in ihnen steckt und sie sich mit Leidenschaft für andere oder eine gute Sache investieren.

Dabei gibt es manchmal den Aha-Effekt, dass da mehr Papa oder Mama drinsteckt, als man für möglich hält. Das passiert natürlich auch mir, mit dem Ergebnis, dass dies manchmal überraschend schön, manchmal aber auch einfach erschreckend sein kann. Da gibt es so einige Eigenschaften und Charakterzüge, die ich gerne mit Kusshand übernehme, andere halte ich gerne von mir fern.

Stell Dir vor, Gott ist Dein Vater. Die Bibel beschreibt Gott als Vater immer wieder als BARMHERZIG. Gott als DEIN Vater… Da färbt also diese Barmherzigkeit auf Dich ab? Ist das nicht wundervoll?

Barmherzig ist ein ganz schön altertümliches Wort. Deshalb hier ein kleiner Annäherungsversuch.

Erbarmen 

Die Barmherzigkeit vereint gleich zwei Wesenszüge in sich. Da steckt zunächst das Wort ERBARMEN drin. Dieser Charakterzug berührt mich in dem Leben Jesu besonders. Jesus hat Erbarmen über die Trostlosigkeit und Not der Menschen. Er ist am Abend nicht zu müde, seiner zahlreichen Gefolgschaft zu essen zu geben oder sich dem Blinden am Wegesrand zuzuwenden, fragend, was dieser bedarf und ihn dann zu heilen. Jesus hat sehr oft eine Extra-Portion Mitgefühl und Liebe für die Menschen in seinem Umfeld. 

Herzlichkeit 

Als zweites trägt das Wort Barmherzigkeit die HERZLICHKEIT in sich. Wie bedeutsam ist doch eine wertschätzende Geste eines Menschen, wenn sie von Herzen kommt. Oder einen Platz im Herzen eines anderen Menschen zu haben ist so kostbar. Oder jemand begegnet Dir besonders warmherzig.

Wer sein Umfeld mit einem Blick des Erbarmens, mit der Frage "Was braucht und wünscht sich dieser Nächste?" und einem hingebungsvollen Herzen ansieht, der wird immer eine Gelegenheit finden, dem anderen Gutes zu tun, barmherzig zu sein.

Doch wer kann das schon aus sich selbst heraus? Es ist so unendlich wertvoll, glauben und erfahren zu dürfen, dass Gott für uns sorgt, dass seine Barmherzigkeit kein Ende hat und er sie uns schenken möchte. Barmherzigkeit weicht verhärtete Fronten auf, lässt verwundete Seelen heil werden und öffnet den Blick für den Schöpfer allen Lebens. Unglaubliches wird möglich.

Gottfried Heinzmann und Hans-Joachim Eißler haben über dieses Wunder der Barmherzigkeit (vgl. Lukas 6,36) ein Lied geschrieben, das ich gerne abschließend mit Dir teilen möchte:

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Mut zum Teilen

Monatsspruch Dezember: 
Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut!
Jesaja 58,7

Endlich Adventszeit. Kerzen und Räucherkerzen anzünden und ein bisschen Ruhe und Frieden genießen. Danach sehnen sich viele in diesen besonderen Tagen. Dort wo es uns geschenkt wird, lasst es uns dankbar annehmen.

Gleichzeitig schickt uns der Monatsspruch für Dezember mit einem wichtigen Auftrag in die Adventszeit. Ein Aufruf zum Teilen. 
Gott ruft seine Leute durch den Propheten Jesaja auf, uns daran zu beteiligen, dass ein Ausgleich geschaffen wird zwischen denen, die viel haben und denen, die wenig haben. Es geht dabei um „mein Brot", also mir anvertraute Güter und Möglichkeiten. Sie dürfen zum Segen für andere werden, wenn ich bereit bin zum Loslassen und Teilen. Gaben, die ich empfangen habe werden so zur Aufgabe, um Not zu beseitigen. 

Ich bleibe hängen an der Formulierung „nicht entziehen". Manchmal ist es leichter wegzuschauen und der Not anderer Menschen keinen Raum zu geben im eigenen Fühlen, Denken und Handeln. Der Monatsspruch ist eine Einladung zum Hinschauen und Prüfen: Welche Möglichkeiten habe ich, um zu helfen und zu unterstützen? Ganz sicher: Wir werden beim Loslassen und Teilen selbst beschenkt. Es ist faszinierend in den Versen 8-11 die Verheißungen zu lesen, die Gott an diesen Auftrag knüpft: 

„Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird schnell voranschreiten … Dann wirst du rufen und der HERR wird dir antworten. Wenn du schreist, wird er sagen: Siehe, hier bin ich. Wenn du in deiner Mitte niemand unterjochst und nicht mit Fingern zeigst und nicht übel redest, sondern den Hungrigen dein Herz finden lässt und den Elenden sättigst, dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag."

In den nächsten Tagen werden wieder viele Spendenaufforderungen in unser Haus flattern und wir werden mit mancherlei Not konfrontiert werden, die noch immer zu dieser Welt gehört. Manchmal überwältigt mich das, was ich dann sehe und es entsteht das Gefühl vom „Tropfen auf dem heißen Stein". Ich bete, dass uns diese Gedanken nicht blockieren oder lähmen, sondern wir entdecken, wo Gott mit unseren Gaben in dieser Adventszeit andere segnen möchte.

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Ich will sie trösten

Monatsspruch November: 

Gott spricht: Sie werden weinend kommen, aber ich will sie trösten und leiten. Jeremia 31,9

Die Farbenpracht der Bäume säumt die Straßen. Ein schöner Anblick, denke ich, aber nicht mehr lang. Ein letzter Kraftakt, bevor der Winter hereinbricht. Der stille November ist im Anmarsch. Eigentlich ist November schon lange nicht mehr so still, wie er mal gedacht war. Die Menschen rennen, hasten und haben so viel zu tun. Vielleicht ist aber auch das in diesem Jahr ganz anders. Die Pandemie hat uns schon wieder fest im Griff und es heißt Rückzug, weniger ist mehr. Für einige Menschen eine echte Chance für mehr Stille, Einkehr, Zeit anders nutzen können oder müssen. Doch nicht alle werden diesem Rückzug etwas Positives abgewinnen können. Für manche sind die Wintermonate schon generell nicht die Lieblinge, in Coronazeiten aber vielleicht die absolute Horrorvorstellung.

Ein Instagram-Beitrag eines evangelischen Pfarrers, einem sogenannten „Sinnfluencer", hat mich vor Kurzem besonders bewegt, weil er so gut in diese Novembersituation passt. In einem Anflug von Traurigkeit über die vielen Dinge, die in der nahen Zukunft wieder nicht möglich oder planbar sein werden, spricht ihn seine Tochter an und sagt: „Guck mal, Papa, wie schön der Himmel ist, so blau!" Er bestätigt das lächelnd, worauf hin sie ihn fragt: „Im Himmel ist kein Corona, oder?" „Nein" sagt er und erkennt, dass diese Worte ihn mitten ins Herz getroffen haben. Im Himmel ist kein Corona, deshalb ist alles, was von oben, von Gott, kommt, völlig unverseucht: Glück, Segen, Mut, Liebe, Zuversicht, ... Daraufhin der Kommentar einer Leserin: „Der Himmel bleibt stabil!"

Was für eine großartige Predigt. Wenn ich dazu den Monatsspruch für November lese, ist eigentlich alles Wichtige für den Moment gesagt: Gott spricht: Sie werden weinend kommen, aber ich will sie trösten und leiten. Jer 31,9

Deshalb bete ich: Großer Gott, segne die Person, die diesen Text gerade liest. Schenke ihr Hoffnung und Mut immer wieder aufzustehen. Schenke ihr ein Lächeln und Liebe von anderen Menschen, dass sie diese Liebe an andere Menschen weitergeben kann.

Amen

Der Himmel bleibt stabil – deshalb will ich weitermachen und weitergeben, was von oben kommt.

Seid gesegnet,

Lydia

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