Monatsspruch Juni:
"Du allein kennst das Herz aller Menschenkinder." 1.König 8,39
Stell Dir vor, wir könnten in jeder Begegnung mit einem Menschen sofort sehen, was in dieser Person im Innersten vor sich geht. Wir könnten die Gefühle wahrnehmen und alle Gedanken wären voreinander offen. Wäre das super? Vielleicht manchmal interessant, aber insgesamt würde es uns wohl eher überfordern im Umgang miteinander. Für Gott ist diese Art der Wahrnehmung Realität. Wenn er auf uns schaut, blickt er durch zu dem innersten Ort unseres Wesens. Nichts ist ihm verborgen. Er kennt unser Herz und interessiert sich für das, was wirklich ist. Dieser Gedanke hat eine sehr tröstliche Dimension, manchmal spüre ich aber auch Scham deswegen. Aber nichts davon überfordert Gott. Er hat ein großes Interesse daran, dass aus unserem innersten Zentrum ein heiler und gute Ort wird, denn er weiß, dass daraus „das Leben quillt" (Sprüche 4,23). Viele Bibelstellen beschreiben, wie Gott an unserem Herzen heilend und erneuernd wirken kann und möchte (z.B. Hesekiel 36,26; Psalm 147,3). Innerbiblisch läuft für mich alles auf die Aussage zu, das Jesus selbst in unserem Herzen wohnen will (Epheser 3,17) und dort als Gestalter und Erneuerer die Schaltzentrale unseres Lebens führt.
Gerade in Zeiten, wo mein Herz zum Schlachtfeld für verschiedene innere Kämpfe wird und manche Wunde entsteht, bin ich so dankbar, dass Jesus dorthinein Worte der Liebe, des Friedens und der Korrektur spricht, damit mein Herz weich und formbar bleibt.
"Komm, o mein Heiland Jesu Christ, meins Herzens Tür dir offen ist. Ach zieh mit deiner Gnade ein; dein Freundlichkeit auch uns erschein. Dein Heilger Geist uns führ und leit den Weg zur ewgen Seligkeit. Dem Namen dein, o Herr, sei ewig Preis und Ehr."